… an die wir uns oft selbst nicht halten, aber was soll’s: der meist großartige Seth Godin hat heute unter dem Titel Five rules for your About page einen sehr einfachen Beitrag mit solchen Regeln verfasst, die in meiner kurzen erweiterten Version lauten:
- Verwenden Sie keine leeren Worthülsen! – Man muss hier das Original lesen, es ist einfach zu gut.
Wer sich für Worthülsen interessiert, wird übrigens auch in meinem pr-o-matic.de fündig, der aus gebrauchten PR-Worthülsen neue (schlechte) Pressetexte fabriziert (diese dafür gratis)
- Verwenden Sie keine Fertig-Bilder!, vor allem nicht preiswerte oder gar kostenlose Stock-Image-Abfälle, wo irgendwelche Business-Gestalten zu sehen sind, die nichts mit Ihrem Unternehmen oder Ihrer Person zu tun haben. Ganz allgemein rate ich dazu, 300 bis 700 Euro in die Hand zu nehmen und einen Fotografen zu engagieren, der Sie in Ihrer Umgebung zeigt.
Und: Nehmen Sie wirklich einen Fotografen, nicht einen Verwandten/Bekannten, der eine große DSLR spazieren trägt. Wer bei Ihnen ohne externe Blitz-Geräte auf Stativen anrückt, die deutlich größer sind als die Kamera, den sollten Sie gleich wieder nach Hause schicken.
- Erleichtern Sie die Kontaktaufnahme! Das klingt wahnsinnig simpel und einleuchtend, und doch tut es natürlich keiner. Zum einen wegen der Spammer, zum anderen weil viele Unternehmen verhindern wollen, dass allzu viele „Durchschnittsbürger“ (oder -KREISCH‘- „Kunden“!) sie erreichen.
Mein Ratschlag dazu: Verlinken Sie doch einfach / wenigstens auf Ihre Profile bei seriösen Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn. Das verhindert, dass der übelste Spam bei Ihnen aufschlägt, erlaubt es aber zugleich, dass reale Menschen sie erreichen können.
SOFERN diese realen Menschen sich ebenfalls dort befinden, versteht sich, was, das muss man sich auch klar machen, keineswegs in allen Branchen der Fall ist. Aber besser so ein Kontakt anbieten als gar keinen.Wer bei 1&1 eine Domain hat, kann übrigens eines kostenlose Telefon- und Fax-Nummer einrichten und deren eingehende Nachrichten per E-Mail an sich weiterleiten lassen. Auch das ist eine wirksame Methode, um eine erste Anti-Spam-Front zu errichten, ohne die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme zu unterbinden. Meine Erfahrung ist, das Fax- und Robotstimmen-Spammer diese Nummern meiden.
- Zeigen Sie den Menschen! Das heißt: Nehmen Sie ein echtes Foto einer echten Person (natürlich von Ihnen!) und verwenden Sie Ihren wirklichen Namen. Plus ein paar Worte zu dem, was Sie tun, abgefasst in Ihren eigenen Worten, so, wie Sie sich auch auf einer Feier vorstellen würden.
Wer keine Übung hat, so zu schreiben, wie er spricht, kann auf diesen Trick zurückgreifen: Verwenden Sie ein einfaches Diktaphon oder sprechen Sie sich selbst auf Ihren Anrufbeantworter; stellen Sie sich dort mündlich vor. Es schadet nichts, das mehrmals zu tun. Verwenden Sie dann die am besten klingende (nicht: die am gestelztesten klingende) Version. Es schadet nichts, diese kurze Selbstvorstellung ohnehin in petto zu haben… siehe auch dieses nette PDF-Dokument über den „40-Sekunden-Pitch„
- Im fünften Punkt empfiehlt Seth Godin, Testimonials (werbeneusprech für: „Empfehlungsschreiben“) einzuholen und zu verwenden. Das ist im angelsächsischen Sprachraum deutlich üblicher als bei uns, was man auch bei LinkedIn beobachten kann. Im Deutschen wirkt das doch oft etwas bemüht. Auch ich persönlich finde das schwer, zumal ich viele Kunden habe, die aus diversen Gründen (Z.B. Ghostwriting) nicht in Erscheinung treten wollen.
Dennoch lohnt es sich, sich darüber mal einige Gedanken zu machen. Haben Sie Kunden, die etwas positives über Sie sagen würden? Es müssen ja nicht Dutzende sein, drei einfache wohlwollende Aussagen würden ja schon genügen. Wichtig: Holen Sie diese Aussagen stets persönlich ein, nicht durch einen Lakaien. Erklären Sie deutlich den Verwendungszweck. Verwenden Sie keine Zitate ohne Einverständnis des Zitierten!
Übrigens: Das Einholen solcher Zitate bietet als probates Mittel an, um mit früheren Kunden mal wieder in einen zwanglosen Kontakt zu treten und sich in Erinnerung zu bringen – man weiß ja nie, was dabei herausspringt…
So, dieser Beitrag ist ein wenig geschwätziger geworden als das Original, aber man soll ja schließlich nur abschreiben, wenn es garantiert keiner bemerken kann. Seth Godin’s Blog finden Sie übrigens auf https://sethgodin.typepad.com/.