IP-Routen sehen: tracert und visuelles Traceroute

Beeindruckt: visuelles Traceroute
Beeindruckt: visuelles Traceroute

Das Internet-Diagnosetool Traceroute ermittelt, welche Route ein Datenpaket vom aktuellen Rechner (wahlweise Sie oder ein Webdienst) über verschiedene Hops (Server-Zwischenstationen) bis zum Zielsystem nimmt (bzw. in umgekehrter Richtung). Traceroute bzw. tracert existiert auf fast jedem Computersystem, das mit IP umgehen kann.

Auf Windows:

  • Start / Ausführen wählen
  • Mit cmd [Enter] eine Kommandozeile öffnen
  • Dort dann beispielsweise tracert google.com eingeben. (Das startet das Windows-Traceroute-Tool tracert.exe.)

Auf Mac und Linux:

  • Ein Terminal öffnen.
  • Auf Mac: Programme, Dienstprogramme, Terminal
  • Auf Ubuntu Linux: Anwendungen, Zubehör, Terminal – danach mit sudo apt-get install traceroute das Tool installieren, es ist per Default nicht dabei.
  • traceroute google.com eingeben.

Das Ergebnis ist jeweils die Route zwischen Ihnen und – im Beispiel – Google:

windows7_tracert
tracert auf Windows 7

Wie Sie schon hier sehen können, beginnt die Route auf Ihrem PC, geht (bei mir) über die Fritz!Box als Router, dann (bei mir als T-Kunde) an der Deutschen Telekom AG (dtag.de) entlang nach Frankfurt, von dort über den großen Teich nach Washington und schon nähert sich die Route Google. Das ist der Sinn der Sache: Man erfährt ein bisschen was über das Netz. (Und bei Problemen zum Beispiel, wo das Problem beginnt.)

Auch interessant: Jeder Hop hat ein Datenpaket einmal in der Hand, was man im Hinterkopf behalten sollte, wenn man von Anonymität und Privatsphäre im Internet spricht.

Traceroute-Dienste im Web:

Zahlreiche tracert-Dienste im Web erledigen den Job ebenfalls:

  • https://www.fh-friedberg.de/traceroute.html – von der FH Friedberg aus
  • https://www.netip.de/tracert?host= – schneller Traceroute
  • https://network-tools.com/ – Trace wählen
  • https://serversniff.de/content.php?do=icmptrace – mehrere Versionen im Menü IP-Tools
  • …noch mehr deutsche Traceroute-Tools im Web: traceroute.org/#Germany

Visuelles Traceroute

Ein visuelles Traceroute zeigt technisch gesehen nicht mehr, ist aber grafisch gestaltet und mit einer Landkarte verknüpft. Wie in Agentenfilmen und Hacker-Thrillern zeigt es auf einer Landkarte, welche Route die Datenpakete nehmen. Das ist natürlich naiver Quatsch und zugleich ein Beispiel dafür, wie immer mehr Produktdesigns sich an der Medienwirklichkeit von Hollywood-Filmen und Computer-Games orientieren, bloß um spannender auszusehen. (Ein anderes Beispiel dafür ist IncrediMail, das genauso aufregend „Sie haben Post“ anzeigt, wie man das in Filmen immer (völlig unrealistisch) sieht.)

Sieht aber immerhin ganz hübsch aus, also was soll’s, wir müssen ja nicht immer alle in grauen Lumpen gehen…

Beeindruckt: visuelles Traceroute
Visuelles Traceroute auf www.yougetsignal.com/...

Visuelle Traceroutes im Web:

  • www.yougetsignal.com/tools/visual-tracert/
    Sehr schönes Visual Traceroute, das während der Routenermittlung auch noch malerisch über die Landkarte scrollt und am Ende sogar die Länge der Georoute nennt. Am Ende kann man dank Google-Maps-Mashup hinein- und hinaus-zoomen, wahlweise auf Landkarte oder Satelliten-Ansicht.
    Ernst beiseite: James Bond hat bestimmt auch nichts besseres – im Web sicherlich derzeit der Referenz-Visual-Tracerouter.
  • https://visualroute.visualware.com/
    Visuelles Traceroute auf visualroute.visualware.com

    visualroute.visualware.com
    Kann auch ein bisschen Map, hat seine Stärken aber eher in der Darstellung von verschiedenen grafischen Analysen zu den Hops, aufgehängt vor allem an deren Antwortzeiten in Millisekunden. Auch mal ganz interessant, denn wenn man die Diagnose links unten so durchliest, kriegt man das Gefühl, im Internet stimme was nicht…

Zur Aussprache: der Brite sagt „träisruht“, in den USA klingts eher nach „träisraut“. Siehe Wikipedia zu route.

Noch mehr nützliche IP-Dienste auf www.zehn.de.