Ganz große Frage: Haben Sie heute schon einen Porno angeschaut? Oder zumindest jemand, der den PC vor Ihnen benutzt – also: Ihr Sohn, Dein Papi? Die Antwort gibt www.didyouwatchporn.com. Bei mir natürlich „alles im grünen Bereich“ (5 Euro ins Phrasenschwein!):
Diese Seite macht einem zugleich auch klar, wie es um die Privatsphäre im Web bestellt ist: schlecht. Fast jede Website speichert Cookies auf Ihrem Rechner, und diese lassen sich in Teilen auch auslesen. Daher gilt im Prinzip: Was didyouwatchporn.com weiß, kann auch jede andere Website in Erfahrung bringen, wenn sie will.
Zum Beispiel:
- Jede Social-Media-Website – die kann gleich automatisch Ihren Status posten: „guckte Pornos“.
- Jeder Shop – der dann auch gleich was passendes anbieten kann.
- Das Intranet-Portal Ihres Arbeitgebers. Das will man, oder etwa nicht?
- Offizielle Webseiten von Ämtern und Gemeinden.
- Jede Website, die von einem cyberkriminellen Erpresser betrieben wird.
Die Seite ist natürlich vor allem eine Riesen-Gaudi im Büro – aber denken Sie mal drüber nach, ob Sie wirklich wollen, dass diese Info …
… der gesamten Welt zur Verfügung steht. Und das könnte es.
Denn was didyouwatchporn.com weiß, kann nicht nur jede der von Ihnen besuchten Websites rauskriegen, es kann auch Ihr Provider wissen. Er kennt die Telefonnummer Ihres DSL-Anschlusses, hat Ihre Adresse. Und er ist dank Vorratsspeicherung verpflichtet, Ihre Daten ein halbes Jahr lang zu speichern.
Was einmal gespeichert ist, das lehrt uns die aktuelle Diskussion um Hehler-CDs, wird unter Umständen eben nicht wieder gelöscht – sondern von kriminellen Datendieben meistbietend verhökert. Und, auch das lehrt uns die derzeitige Bundesregierung: in Sachen Kriminalität kooperative Käufer gibt es immer. (Nein, ich bezweifle, das andere Bundesregierungen wesentlich anders handeln würden.)